Nachdem ich meinen Bierbotschafter (IHK) Kurs fertig hatte, war ich richtig motiviert eine weitere Ausbildung im Bierbereich anzutreten. Die Ausbildung zum Diplom-Biersommelier bei Doemens kam da wie gerufen. Ich habe mal einen kurzen Erfahrungsbericht zum Diplom-Biersommelier bei Doemens für euch.
Wieso wurde ich Diplom-Biersommelier
Der logistische Schritt wäre es gewesen, hätte ich erstmal eine Weile als Bierbotschafter (IHK) mein Business, meine Bierberatung “Bierliebhaberei” vorangetrieben und hätte dann, wenn ich den Bedarf sehe den nächsten Schritt gemacht. Das klingt eigentlich ganz einfach und logisch. Allerdings war ich durch meine Ausbildung zum Bierbotschafter (IHK) so von der Materie angefixt, dass ich gleich den nächsten Schritt gehen wollte. Generell ist es so, dass man als Bierbotschafter seine Ausbildung zum Biersommelier um eine, bzw. auf eine Woche verkürzen kann. Man muss dafür nur am Aufbaukurs zum Biersommelier teilnehmen und auch hier wieder am Ende die Prüfungen zu bestehen. Da für mich der nächste Kurs erst wieder ein dreiviertel Jahr nach dem Bierbotschafter hätte stattfinden sollen, habe ich mich vorsorglich schon im Vorfeld für einen Aufbaukurs zum Diplom-Biersommelier angemeldet bevor der Bierbotschafter-Kurs überhaupt erfolgreich abgeschlossen war.
Die Anmeldung bei Doemens zum Diplom-Biersommelier
Der Ausdruck Diplom-Biersommelier ist nicht geschützt und so gibt es definitiv mehr als einen Veranstalter, der diesen Kurs anbietet. Ich persönliche wollte diesen Kurs aber unbedingt bei Doemens machen, da hier schon alleine der Ruf international der Ausbildung ganz gut ist. Je nach seinem Kenntnisstand gibt es unterschiedliche Ausbildungen. Man kann eine zweiwöchige Ausbildung, welche 3150 € (Stand Januar 2020) kostet, in Anspruch nehmen und lernt alles von Anfang an oder man kann einen 1-wöchigen Aufbaukurs für 1610 € (Stand Januar 2020) buchen. Für diesen ist allerdings der Bierbotschafter (IHK) die Voraussetzung. Das Gute ist, dass die Ausbildung zum Bierbotschafter (IHK) und Weiterbildung zum Biersommelier genauso teuer ist wie die 2-wöchige Ausbildung.
In der 2-wöchigen Ausbildung findet eine Woche bei Doemens in Gräfelfing statt und die anderer Woche bei Kiesbye in Österreich. Bei unserem 1-Wochen-Aufbaukurs verbringt man nur einen Tag in Österreich.
Die Weiterbildung zum Diplom-Biersommelier war schon ein etwas anderer Ansatz als beim Bierbotschafter. Während beim Bierbotschafter der Fokus doch sehr stark in der Praxis liegt, geht es im Diplom-Biersommelier sehr viel intensiver in die Theorie. Insgesamt erwarten einen 3,5 Tage in denen intensivst die Theorie von Aromen, Bierstilen, Fehlaromen und des Brauvorgangs gelehrt wird. Natürlich gibt es zwischendurch auch immer mal wieder das ein oder andere Biere. Doch am Ende des Tages waren es schon weniger Biere als im Bierbotschafter – Lehrgang. Wenn da nicht der Tag in Österreich gewesen wäre. Ziel des Ausflugs ist das Brauen des eigenen Bieres. Wir haben ein Export gebraut, dass wir zu unserem ersten Treffen nach der Abschlussprüfung genießen werden. Während des Brauens hatten wir einige Tastings, konnten uns frei am Hahn bedienen und besuchten die Trumer-Brauerei. Bei diesem Ausflug haben einige schon richtig Geld für Souvenirs in Form von Bieren, Gläsern und Büchern gelassen.
Während der Hin- und Rückfahrt waren die meisten doch sehr mit Lernen beschäftigt. Denn am nächsten Tag hatten wir unsere Abschlussprüfung. Die Prüfung besteht aus 3 Teilen:
Bierstile erkennen
Fehlaromen
Theoretische Prüfung
Nach dem erfolgreichen Bestehen der Prüfung ist man dann eigentlich auch schon Diplom-Biersommelier.
Das Mittagessen ist im Diplom-Biersommelier übrigens jeden Tag im Preis inkludiert und hat bei Doemens schon fast einen Kultcharakter.
Mein Fazit
Ich habe auf Instagram auch einzelne Abläufe des 2-wöchigen Kurses gesehen und es sicher in der Gruppe eine schöne Erfahrung. Was mir allerdings sehr gut gefallen hat, ist, dass ich durch die 2 1-wöchigen Kurse die Chance hatte doppelt so viele Bierbegeisterte kennenlernen konnte, als wenn ich nur einen Kurs gemacht hätte. Gerade im Biersommelier waren alle super heiß ihr schon gewonnen Wissen zu vertiefen. Das Netzwerk ist also gleich fast doppelt gewachsen. So ein Kurs lässt die Gruppe zusammenwachsen und es gibt nach dem Kurs wieder mindestens ein Treffen, in dem man das gebraute Bier zusammen trinkt. Darauf freue ich mich auf jeden Fall.
Rein wissenstechnisch baut man sich durch den Diplom-Biersommelier ein riesiges Wissen auf. Man beachtet plötzlich Dinge im Bier, die man vorher gar nicht wahrgenommen hat. Man betrachtet Bier mit mindestens einer Dimension mehr und hat beim Trinken einen anderen Ansatz, der schon etwas anders in die Tiefe geht. Nichtsdestotrotz kann man sicher auch noch mit seinen Freunden ganz normal ein Bier trinken, ohne andauernd seine Biere in die Tiefe zu analysieren. Als Bier-Nerd hat der Kurs auf jeden Fall sehr viel Spaß gemacht und war eine tolle Erfahrung.